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Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik

Agierend im internationalen Wachstumsmarkt der Life Sciences und Medizin/(Bio)Medizintechnik, versteht sich das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) seit seiner Gründung im Jahr 1987/1992 vornehmlich als Technologieentwickler und Gerätehersteller für Kunden aus aller Welt. Als Gründungsmitglied im heute sechs Institute und eine Einrichtung umfassenden Life Science-Verbund der Fraunhofer-Gesellschaft arbeitet es eng verzahnt mit seinen Kunden aus der Wirtschaft sowie öffentlichen und privaten Auftraggebern in den Geschäftsfeldern Labortechnologie, Theranostik und Medizintechnik zusammen. Die Institutsstrategie ist ausgerichtet auf die Gebiete der Biomedizin-/Medizintechnik (insbesondere nicht- und minimalinvasive sowie miniaturisierte Verfahren), Biotechnologie, Implantate, Kryotechnologie sowie Biobanken und Stammzellforschung. Zukunftsweisende, automatisierbare Labortechnologien, die Entwicklung mobiler Speziallabore (S3, GMP, GCLP, etc.) und Informationstechnologien für Health Care-Lösungen runden das Portfolio des Fraunhofer IBMT ab. Die jahrzehntelange Expertise auf biotechnologisch-medizinischen Forschungs- und Entwicklungsfeldern erlaubt es, auch eine Vielzahl rein technischer Aufgaben zu lösen. In diesem Zusammenhang sind ultraschallbasierte Füllstandsmessungen, Spezialtransducer für akustische Anwendungen, Sonare, aber auch Mikroelektroden und miniaturisierte Manipulationssysteme sowie automatisierte In-vitro-Kulturapparaturen zu nennen.

Gut ausbalanciert zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung unterstützt das Institut den »gelebten« Technologietransfer in die Medizin, Biotechnologie, Labortechnik, Nahrungsmittel-, chemische und pharmazeutische Industrie und Umwelttechnik wie auch in weitere Bereiche der produzierenden Industrie und wissensintensiven Dienstleistung. Das Fraunhofer IBMT arbeitet langjährig erfolgreich auf dem Gebiet der Stammzellforschung und erhielt als erstes Institut der Fraunhofer-Gesellschaft Genehmigungen (Nr. 18, 19 und 44) des Robert-Koch-Instituts zur Einfuhr und wissenschaftlichen Nutzung humaner embryonaler Stammzellen. In den letzten Jahren sind die Herstellung und Charakterisierung/Expansion induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS) hinzugekommen. Das Institut ist im Rahmen eines europäischen Großprojekts am Aufbau einer internationalen iPS-Zellbank beteiligt.

Kernkompetenzen des Fraunhofer IBMT sind:

  • Biomedizintechnik/Medizintechnik  
  • molekulare und zelluläre Biotechnologie/medizinische Biotechnologie 
  • Bioprozesse und Bioanalytik
  • Nano(bio)technologie und molekulare Diagnostik/Therapie 
  • Kryo(bio)technologie von Kryoprozeduren bis zur Kryomikroskopie 
  • Konzeption und Aufbau kleiner, mittlerer und großer Biobanken 
  • Stammzellforschung und Zelldifferenzierung  
  • Tissue Engineering und Entwicklung neuer In-vitro-Kultursysteme 
  • Implantate 
  • Theranostik
  • Neuroprothetik und technische Implantatkomponenten 
  • (mobile) Labortechnologie, neue Konzepte drahtloser Energieversorgung 
  • medizinische und technische Ultraschallanwendungen 
  • Sonartechnologien
  • autonome Tiefseesysteme und bildgebende Akustik 
  • Sensorfertigungstechnik/Mikrosystemtechnik  
  • telemetrische Daten- und Energieübertragung 
  • multilokale Sensorik verbunden durch Kommunikationstechnik 
  • Gesundheitsinformationssysteme/Medizinische Netze

Der Technologietransfer aus der Grundlagenforschung wird entlang der Innovationsschiene über die wissenschaftlich-technische Beratung, Machbarkeitsstudie, Prototypentwicklung, Feldtests bis hin zur Fertigungstechnologie realisiert. Ausgründungen des IBMT übernehmen bei Bedarf die Systemfertigung als Serviceleistung, so dass eine schnellstmögliche Umsetzung der Wünsche unserer Kunden bis hin zum Markt gegeben ist. Weitere Tätigkeitsfelder stellen die Beratung von Venture Capital (VC)-Gesellschaften, die Erarbeitung von Studien und Gutachten sowie die Begleitung von Start-up-Unternehmen dar. Das IBMT ist im Saarland sowie seit Anfang 2012 auch in Nordrhein-Westfalen in Münster tätig. Im Jahr 2013 wurde in Kooperation mit Fraunhofer Chile und der Universidad Católica del Norte ein Labor im Bereich der Forschung an Algen für biomedizinische Zwecke in Chile eröffnet. 2014 wurde darüber hinaus in Zusammenarbeit mit Fraunhofer UK und der schottischen Firma »Roslin Cell Science« auf dem Babraham Research Campus, Cambridge, Großbritannien, ein Kooperationslabor gestartet, mit dem Ziel, Produkte – unter anderem für die Pharmaindustrie – basierend auf induziert pluripotenten Stammzellen (iPS) zu entwickeln. 2015 kam ein Kontaktbüro in Berlin im Fraunhofer-Forum Berlin hinzu. Die Akquisition und Kundenbetreuung erfolgen weltweit.

Das Institut finanziert sich über Forschungs- und Entwicklungsaufträge öffentlicher und privater (hauptsächlich industrieller) Auftraggeber. Die enge Verbindung einer breiten technischen Kompetenz mit tiefgründigem Wissen auf medizinisch-biologischem Gebiet sowie die Verfügbarkeit modernster Technologien, vom Ultraschall, von der Mikrosystemtechnik, Kryotechnologie und Nanotechnologie bis zur IT und Simulation verleiht ihm eine herausragende Stellung in Europa.

Mit der Gründung des Instituts für Biomedizinische Technik bzw. eines Vorläufers durch Prof. Dr. Klaus Gersonde im Jahre 1987 verfolgte die Fraunhofer-Gesellschaft das Ziel, natur- und ingenieurwissenschaftliche Forschung, moderne Technik und den Technologietransfer im Bereich der klinischen Forschung im Saarland in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken in Homburg/Saar, der Universität des Saarlandes und Instituten der Helmholtz-, der Leibniz-Gemeinschaft als auch der Max-Planck-Gesellschaft voranzutreiben.

Das Institut hat seinen Sitz in Sulzbach und St. Ingbert (Saarland) mit einer Außenstelle in Münster/Wolbeck (Nordrhein-Westfalen) und wird seit dem 01. Januar 2015 von Prof. Dr. Heiko Zimmermann geschäftsführend geleitet. Über eine Professur für Molekulare und Zelluläre Biotechnologie/Nanotechnologie, besetzt durch Prof. Dr. Heiko Zimmermann, ist das IBMT mit der Fakultät für Chemie, Pharmazie, Bio- und Werkstoffwissenschaften der Universität des Saarlandes verbunden. 2012 wurde Professor Zimmermann zum zweiten Direktor des IBMT berufen, um die spätere Nachfolge von Prof. Dr. Günter Rolf Fuhr zu übernehmen, der das Institut seit dem 01. April 2001 leitete und zum gleichen Datum von einem Lehrstuhl an der Humboldt-Universität zu Berlin einen Ruf auf den Lehrstuhl für Biotechnologie und Medizintechnik an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes annahm. Prof. Dr. Hagen von Briesen vernetzt das Fraunhofer IBMT mit der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes, Fachgebiet Experimentelle Hämatologie. Eine weitere Professur für Biomedizinische Technik, besetzt durch Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann, Leiter der Hauptabteilung Biomedizintechnik, verbindet das IBMT mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar). Auf dieser Basis verfügt das Institut über eine exzellente Ausbildungs- und Hochschulkompetenz, was sich in einer Vielzahl von Graduierungsarbeiten (vom Master über die Promotion bis zur Juniorprofessur und Habilitation) und einem regen wissenschaftlichen Leben niederschlägt.

Das Institut ist seinen Kernkompetenzen entsprechend in drei Hauptabteilungen: Medizinische Biotechnologie, Ultraschall und Biomedizintechnik sowie vier Abteilungen gegliedert: Kryo- & Stammzelltechnologie, Bioprozesse & Bioanalytik, Biomedizinische Mikrosysteme und Medizintechnik & Neuroprothetik und innerhalb der Hauptabteilung Ultraschall in die drei Abteilungsgeschäftsfelder: Biomedizinischer Ultraschall, Technischer Ultraschall und Sonar. Die Abteilungen werden als eigenständige »Profit«- und »Cost«-Zentren geführt.

Das IBMT wurde mit seiner Gründung das 45. Institut in der Gemeinschaft von inzwischen 72 Fraunhofer-Instituten und Forschungseinrichtungen.

Kontakt

Ansprechpartner: Dr. Dominik Lermen

Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT
Joseph-von-Fraunhofer-Weg 1
66280 Sulzbach

www.ibmt.fraunhofer.de