Unsere Mission: Die Erforschung, Bereitstellung und Nutzung der weltweiten mikrobiellen und zellulären Biodiversität.

Das Leibniz-Institut DSMZ ist eines der größten Bioressourcenzentren mit der vielfältigsten Sammlung an Lebendkulturen weltweit: Die Sammlung mit Sitz auf dem Science Campus Braunschweig-Süd existiert seit 1969 und beherbergt mehr als 73.000 Bioressourcen, einschließlich über 39.000 verschiedene Bakterien und Pilz-Stämme, 850 menschliche und tierische Zelllinien, 1.500 Pflanzen-Viren und Antiseren und 19.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA. Die frei zugängliche digitale Sammlung (https://lpsn.dsmz.de, https://tygs.dsmz.de, https://bacdive.dsmz.de) der DSMZ bietet Forschenden einen umfassenden Einblick in die verfügbaren digitalen Informationen der DSMZ-Bioressourcen.

Die einzigartige Diversität und das Qualitätsmanagement der Bioressourcen sowie die umfangreichen Services machen die DSMZ zu einem international renommierten Dienstleister für die Wissenschaft, diagnostische Labore, nationale Referenzzentren sowie für industrielle Partner. Die DSMZ bietet authentifiziertes biologisches Material und wissenschaftlichen Service für die Grundlagenforschung, trägt durch ihre Forschungsarbeiten aber auch beispielsweise zur Aufklärung und Lösung von biotechnologischen Fragestellungen, Umweltproblemen oder zum besseren Verständnis der Tumorgenese bei. Die verfügbaren Bioressourcen sind schnell und komfortabel über den Online-Katalog suchbar und digital unter www.dsmz.de zu bestellen. Jährlich werden mehr als 43.000 Kulturen an Forschungslabore auf der ganzen Welt verschickt.

Als Mitglied in nationalen und internationalen Netzwerken arbeitet die DSMZ eng mit anderen Bioressourcenzentren und Organisationen zusammen (z. B. DZIF, iDiv, ELIXIR Germany, WFCC, ECCO, UNESCO, OECD, CABRI, GBIF, ICLAC, PHBN).

Zertifizierte Qualität

Alle in der DSMZ-Sammlung verfügbaren biologischen Materialien unterliegen einer umfassenden Qualitätskontrolle und einer physiologischen und molekularen Charakterisierung durch unsere wissenschaftlichen Serviceabteilungen. Die DSMZ bietet als erste registrierte Sammlung Europas eine umfangreiche Dokumentation entsprechend den Auflagen des Nagoya-Protokolls (EU-Regulation 511/2014) an. Die Übereinstimmung mit dem international gültigen Qualitätsstandard ISO 9001:2015 wurde der DSMZ bestätigt.

Moderne Forschungs-Sammlung

Neben dem Sammlungsauftrag bildet die Forschung das zweite Standbein der DSMZ mit folgenden Schwerpunkten:

  • mikrobielle Diversität, deren Funktionen und die zugrunde liegenden evolutionären Mechanismen, wie Genomevolution und Populationsgenetik
  • verbesserte Methoden für den Zugriff und die ex-situ-Konservierung der Biodiversität
  • Potential von biologischem Material für die Anwendung in der Humanmedizin und Biotechnologie
  • molekulare Mechanismen biologischer Interaktionen wie Symbiosen, Krankheitsmechanismen oder Krebs
  • Förderung der Pflanzengesundheit

Kurze Geschichte der DSMZ

1981
Anerkennung als internationale Hinterlegungsstelle (IDA) für Patentzwecke nach dem Budapester Vertrag

1987
Umzug nach Braunschweig, Niedersachsen

1988
neue Geschäftsform als gemeinnützig anerkannte GmbH des Landes Niedersachsen

1990
Erweiterung der DSMZ um drei Sammlungsbereiche (Pflanzliche Zellkulturen, Menschliche und Tierische Zelllinien und Pflanzenviren)

1996
DSMZ als Serviceeinrichtung in der Leibniz-Gemeinschaft

2004
Etablierung eines Qualitätsmanagements nach ISO 9001:2000

2010
Gründung der fünften Abteilung Mikrobielle Ökologie und Diversitätsforschung

2011
Etablierung der Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierung

2014
Einrichtung der Forschungseinheit Mikrobelle Genomforschung im Rahmen der Beteiligung der DSMZ am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung

2016
Etablierung der neuen Sammlungsabteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung

2018
Erste Registrierte Sammlung zur Umsetzung des Nagoya-Protokolls in der EU

Kompetenzen

Die DSMZ verfügt über moderne technische Voraussetzungen zur Langzeit-Konservierung von biologischen Ressourcen in Form von gefriergetrocknetem Material und Konserven in flüssigem Stickstoff. Es werden Bioressourcen bis zur Risikostufe 2 akzeptiert und bearbeitet.

Die DSMZ deckt mit ihrer Sammlung fast die gesamte derzeit bekannte prokaryotische Vielfalt, d. h. etwa 80 Prozent aller beschriebenen Bakterienarten, ab. Im Bereich menschliche und tierische Zelllinien verfügt die DSMZ über eine weltweit einzigartige Sammlung von authentifizierten Leukämie- und Lymphom-Zelllinien. Eine Erweiterung der Sammlung um induzierte pluripotente Stammzellen und genom-editierte Zelllinien findet aktuell statt. Neben viralen Erregern von Krankheiten zahlreicher Nutzpflanzen bietet die DSMZ-Sammlung der Pflanzenviren auch einen umfangreichen Bestand an Seren zum Schnellnachweis der Erkrankungen an.

In die Sammlungen der DSMZ werden jährlich circa 2.000 neue Kulturen aufgenommen. Neben der öffentlichen Sammlung besteht auch die Möglichkeit der Patent- oder Sicherheitshinterlegung von biologischem Material.

Mit dem kontinuierlichen Aufbau der digitalen Sammlung (https://lpsn.dsmz.de, https://tygs.dsmz.de, https://bacdive.dsmz.de) errichtet die DSMZ ein einzigartiges Datenzentrum für die sammlungsbezogenen Forschungsdaten, auf das Forschende weltweit freien Zugriff haben.

Eng verzahnt mit den Sammlungs- und Forschungsaktivitäten der DSMZ sind die angebotenen Services. Ein umfangreiches Portfolio an wissenschaftlichen Untersuchungen von Mikroorganismen, menschlichen und tierischen Zelllinien und Pflanzenviren steht zur Verfügung. Forschende können entsprechende Dienstleistungen und Online-Tools unkompliziert über die DSMZ-Website (www.dsmz.de/services) einsehen und nutzen.

Publikationen

Bajerski, F., et al. (2020): Factors determining microbial colonization of liquid nitrogen storage tanks used for archiving biological samples.  Applied Microbiology and Biotechnology 104(1). pp. 131-144.

Overmann J (2015) Significance and future role of microbial resource centers. Syst Appl Microbiol 38, 258-265

Overmann J, Abt B, Sikorski J (2017) Present and future of cultivating bacteria. Annu Rev Microbiol 71, 711–730

Tindall, B. J. (2007): Vacuum drying and cryopreservation of prokaryotes. In Cryopreservation and freeze-drying protocols, 2nd edn. pp. 73-97. (Eds J. G. Day and G. N. Stacey). New Jersey, USA: Humana Press

Dirks, G. W., Drexler, H. G. (2011): Online Verification of Human Cell Line Identity by STR DNS Typing, Chapter 5, Springer Protocols, Cancer Cell Culture. Methods and Protocols 2nd. edn. pp. 45-55. Methods in Molecular Biology 731, Humana Press

Uphoff C. C., Drexler H. G. (2011): Detecting Mycoplasma Contamination in Cell Cultures by Polymerase Chain Reaction, Chapter 8, Springer Protocols, Cancer Cell Culture. Methods and Protocols 2nd. edn. pp. 93-103. Methods in Molecular Biology 731, Humana Press

Heine-Dobbernack E., Kiesecker H., Schumacher H. M. (2008): Cryopreservation of dedifferentiated cell cultures. In: Reed BM (ed) Plant Cryopreservation, A Practical Guide, 1st edn. Springer, New York, pp 141-176. Humana Press

Kontakt

Ansprechpartner: Prof. Dr. Jörg Overmann, Wissenschaftlicher Direktor

Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Inhoffenstraße 7B
D-38124 Braunschweig
Tel.: +49 (0) 531 2616-352
Fax: +49 (0) 531 2616-418

E-Mail: joerg.overmann@dsmz.de

www.dsmz.de